37. Deutscher Kongress für Sportmedizin und Prävention
|
Freitag, 5. 10. 2001
Mit mehr als 400 Beiträgen in ca. 165 Plenar-, Haupt- und Kurzvorträgen (mit zusammen ca. 70 Stunden Vortrags- und Diskussionszeit) und ca. 240 Postern zum gesamten Spektrum der Sportmedizin und Prävention über den Einfluss von Sport und körperlicher Aktivität auf den gesunden und kranken Organismus und etwa 1000 Teilnehmern fand unter der Leitung des Kongresskomitees (Prof. Dr. med. Paul E. Nowacki, Prof. Dr. med. Karl-Hans Arndt, MR Dr. Eberhard Greiner, Priv.-Doz. Dr. med. Gerd Hoffmann) der 37. Deutsche Kongress für Sportmedizin und Prävention als Zwei-Jahres-Kongress der mit ca. 12000 Mitgliedern größten wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaft in Deutschland, der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention DGSP, erstmals in Zusammenarbeit auch mit dem Verband Österreichischer Sportärzte und der Schweizerischen Gesellschaft für Sportmedizin im Kongresszentrum in Rotenburg a. d. Fulda statt.
Die Schirmherrschaft über den vom Thüringer Sportärztebund und dem Lehrstuhl für Sportmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen ausgerichteten Kongress hatten die Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Dr. Bernhard Vogel, und des Landes Hessen, Roland Koch, übernommen.
Auf die überragende Bedeutung von Bewegung und Sport weit über den Kongress hinaus für die gesamte Bevölkerung verwies Staatsminister Volker Bouffier, Minister des Inneren und für Sport des Landes Hessen: "Sport ist und wird immer integraler Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens bleiben".
Im Festvortrag über "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der deutschen Sportmedizin" drückte der Vorsitzende des Kongresskomitees, Prof. Dr. med. Paul E. Nowacki, seine Hoffnung aus, dass gerade auch durch Spiel und Sport eine friedvolle Zukunft erreicht werden kann.
Im Rahmen des Festaktes zeichnete Professor Dr. med. Hans-Hermann Dickhuth ais Präsident der DGSP mit der Goldenen Ehrennadel der DGSP Dr. med. Alfred Hartmann (Offenbach am Main), Dr. med. Ursula Hillmer-Vogel (Universität Göttingen) und Priv.-Doz. Dr. med. Gerd Hoffmann (Universität Frankfurt am Main) für ihr langjähriges Engagement für die DGSP aus.
Prof. mult. Dr. med. Dr. h.c. Wildor Hollmann, Ehrenpräsident des Weltverbandes für Sportmedizin (FIMS) und der DGSP, verlieh den Arno-Arnold-Preis an Dr. Frank-Christoph Mooren von der Universität Münster für seine sportimmunologische Forschungsarbeit.
In Plenar- und Hauptvorträgen wurde auf zahlreiche erwünschte Wirkungen von Sport und Bewegung, z.B. zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Gehirns als komplexester Struktur, die wir kennen, sowie auf das Immunsystem, den Sauerstofftransport, den Stoffwechsel und die Wirbelsäule, und auf Grundmechanismen, wie Anpassung an Belastungen und die Wiederherstellung nach Belastung (Regeneration), eingegangen und auch, wie bestimmte körperliche Aktivitäten gezielt bei chronischen Erkrankungen (Bluthochdruck, Zuckerkrankheit) als Therapie eingesetzt werden können. Selbst im Zeitalter der Knorpeltransplantation steht der Vorbeugung vor Gelenkverletzungen und Gelenkschäden zur Vermeidung von Gelenkverschleiß (Arthrose) vorrangige Bedeutung zu.
Auch innovative Themen, wie "Wärme und Bewegung" mit wassergefilterter Infrarot-A-Strahlung (spezielle Wärmestrahlung), der Filterung der Sonnenstrahlung durch Wasserdampf in der Erdatmosphäre nachempfunden, wurden dargestellt.
Ein eigenes Symposium innerhalb des Kongresses war der Bedeutung von Bewegung und Sport für die Vorbeugung und Therapie der Herzkranzgefäßerkrankung gewidmet.
Mit beeindruckenden Bildern und Schilderungen stellte Kosmonaut Dr. Valery Polyakov, der mit 438 Tagen die bisher längste Zeit eines Menschen im Weltraum verbrachte, Leben im Weltraum dar und betonte dabei die wichtige Rolle täglichen körperlichen Trainings zur Aufrechterhaltung der Gesundheit und Fitness unter diesen Extrembedingungen. Den Abschluss des Kongresses bildete ein Fußballtrainer und Mannschaftsärztesymposium "Nationalmannschaft 2012" mit Franz Beckenbauer, Präsident des Organisationskomitees der Fußballweltmeisterschaft 2006 und Präsident des FC Bayern München, mit dem erfolgreichsten Jugendtrainer des Deutschen Fußballbundes DFB, Dietrich Weise, sowie Karl-Heinz "Charly" Körbel: darin wurde die Bedeutung einer systematischen langfristig angelegten und jetzt vom DFB geförderten Jugendarbeit seitens der Vereine, begleitet von sportmedizinischer Beratung, dargelegt.
Insgesamt wurde von Veranstaltern, Referenten und Teilnehmern ein sehr positives Resümee des Kongresses mit guten Perspektiven für die Zukunft gezogen.
Der nächste Deutsche Kongress für Sportmedizin und Prävention findet im Oktober 2003 in Potsdam statt.
Der Deutschlandfunk wird am Sonntag, 07.10.2001, ab 23.05 Uhr 25 Minuten über den 37. Deutschen Kongress für Sportmedizin und Prävention berichten.
Weitere Informationen sind im Internet unter www.dksp2001.de und www.sportmedizinkongress.de zu finden.
Die Zusammenfassungen aller Beiträge liegen in einem 124 Seiten umfassenden Sonderheft der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin vor.
Weitere Informationen zum Kongress über das "Pressezentrum des 37. Deutschen Kongresses für Sportmedizin und Prävention" (Meirotels-Halle, Heinz-Meise-Straße 96, 36199 Rotenburg a. d. Fulda, Tel: 06623-88-1644, Fax: 06623-88-1670, e-mail: presse.dgsp2001@uni.de).
Gesamtprogramm (Kongressführer) unter http://www.dksp2001.de und http://www.sportmedizinkongress.de
Kongresskomitee: Prof. Dr. Paul E. Nowacki, Gießen (Vorsitz), Prof. Dr. Karl-Hans Arndt, Erfurt (Stellv.), Med.-Rat Dr. Eberhard Greiner, Gotha (Industrieausstellung), Priv.-Doz. Dr. Gerd Hoffmann, Frankfurt am Main (Öffentlichkeitsarbeit)